Alles rund um den Koriander
Immer mehr fremdländische Gewürze finden ihren Platz in deutschen Küchen und Restaurants, auch die Vielfalt der asiatischen Cuisine hat dank vieler thailändischer, vietnamesischer, chinesischer und japanischer Restaurants hierzulande Spuren hinterlassen. Gewürze mit exotischen Namen wie Ras el Hanout, Harissa, unter ihnen ist Koriander noch leicht auszusprechen und auszumachen. Es gibt fast keinen asiatischen Salat und kein Curry, das ohne das Kraut auskommt – viele jedoch fühlen sich von seinem manchmal seifigen Geschmack abgestoßen. Doch woher kommt dieser Geschmack? Woher stammt das Gewürz ursprünglich, wie verbreitete er sich?
Der Geschmack von Koriander
Der Geschmack von Koriander ist etwas, an dem sich weltweit die Geister scheiden. Während einige den Geschmack von Koriander als angenehm frisch und herzhaft erleben – ähnlich wie bei Minze – können andere ein Essen mit dem Gewürz kaum hinunterwürgen. Als bloße Garnitur auf einem Essen ist er jedoch sehr beliebt, er wird oft wie Petersilie – die bei uns geläufiger ist – klein gezupft und zur Dekoration verwendet.
Herkunft und Geschichte des Korianders
Diese Pflanze gehört zu den Doldengewächsen, war ursprünglich im östlichen Mittelmeer-Raum beheimatet und verbreitete sich dann jedoch rasch um die Welt. Bereits die berühmten Gärten Babylons – bekannt für ihre einzigartige Architektur und Bauweise – beherbergten vor über 5000 Jahren ebenfalls den Coriandrum sativum, wie er im Römischen Reich später genannt wurde. Verwendet wurden seit jeher eher die Blätter anstatt der Blüten, anders etwa als bei Krokus oder Safran. Im Jahr 400 nach Christus gelangte das Gewürz über die Handelswege der Seidenstraße an China, dort wurde es bereitwillig in die Küche aufgenommen und 500 Jahre später brachten es chinesische Handelsleute in die Ecken Europas. Dabei kam dem Kraut zugute, dass es recht anspruchslos ist und auch in Töpfen auf dem Balkon wachsen und gedeihen kann.
Über die Jahrhunderte hinweg kreuzten verschiedene Völker Sorten mit – und untereinander, deswegen gibt es heute in Vietnam, China, Amerika etc. verschiedene von Menschenhand erstellte Unterarten.
Wie sieht die Gewürzpflanze aus?
Sie sieht einer unserer heimischen Pflanzen erstaunlich ähnlich: Der Petersilie. Die Teile der sattgrünen Blätter sind verästelt und haben gezackte, unregelmäßige Ränder, die bis zu drei Fiederungen an einem Blatt aufweisen. Die Pflanze kann bei guten Bedingungen bis zu 60 cm hoch wachsen, wenn sie von Juni bis August blüht, erscheinen die Blüten in einem zarten Rot und Weiß, die in dichten Doppeldolden stehen. Die dann entstehenden Früchte sind klein, rund und bräunlich mit einem Durchmesser von etwa vier Millimetern.
Warum schmeckt Koriander nach Seife?
Auf die Frage: „Wie schmeckt Koriander?“ antworten viele oft mit: „Es schmeckt nach Seife!„. Es ist jedoch nicht so, dass der Cilantrum generell nach Seife schmecken würde. Die Antwort liegt in uns selbst, beziehungsweise in unseren Genen. Studien mit mehreren tausend Probanden ergaben, dass ein bestimmtes Gen in den Probanden extrem empfindlich auf die Aldehyde reagierte, die in der Pflanze in großer Menge vorkommen. Die Teilnehmer, die dieses Gen nicht geerbt hatten, nahmen die seifige Note in den Blättern nicht so stark wahr, deswegen empfanden sie sie auch nicht als unangenehm.